Altkatholisch-Sein als Lebenskunst

Mit diesen Worten kann zusammengefasst werden, was die Teilnehmer an der Internationalen Spiritualitätswoche (23.-27. Juli) mit einander verbunden hat. ‚Lebenskunst‘ ist übrigens ein anderes Wort für ‚Spiritualität‘. Gegen zehn Leute waren der persönlichen Einladung von Pfr. Michael Bangert und Erzbischof Vercammen gefolgt und hatten an dieser Arbeitswoche teilgenommen. Die Zusammenkunft hatte das Ziel, mit einer Gruppe von (in erster Linie) Nicht-theologen zu ergründen, wie sie ihr Altkatholischsein erleben und aus diesen Erfahrungen gemeinsame Tendenzen zu entdecken. Beides gehört zum Forschungsauftrag, den sich die Organisatoren gestellt haben, um herauszufinden, inwieweit Aspekte einer altkatholischen Spiritualität, die man aus theoretischen Beschreibungen kennt, in der Praxis funktionieren.

Den Rahmen für die Zusammenkunft in der Form einer Retraite bot die St. Willibrordsabtei Doetinchem (NL). Im Tagesablauf orientierte man sich an den Gebetszeiten der Mönche. Dazwischen wurden einzelne kurze Einleitungen ins Thema gehalten. Viel Zeit wurde der persönlichen Arbeit und dem Austausch von Kirchen- und Gebetserfahrungen gewidmet. Auffallend war die Offenheit der Teilnehmer, die alle Altersgruppen und verschiedene Ausbildungen und Berufe umfasste. Die geschwisterliche Atmosphäre verlieh der ganzen Woche eine besondere Farbe. Das schöne Wetter trug dazu bei, dass der schöne, natürliche Rahmen der Abtei zur Geltung kam. Die Teilnehmer genossen die Gastfreundschaft und die Inspiration der Mönche, die sehr an der Entwicklung des gestellten Auftrags interessiert waren.

Die Teilnehmer waren froh, festzustellen, dass sie im Bezug auf ihre spirituelle Identität mehr gemeinsam hatten, als sie dachten. Diese Erfahrung schuf eine Verbindung, die dann auch fühlbar war.

Inhaltlich benannten die Teilnehmer vor allen drei Aspekte als starke Seiten einer altkatholischen Weise von Glauben und Leben: das Bezogen sein auf das Leben und auf die Welt, die beziehungsbezogene Seite des Menschseins und die Sorge für die Verbundenheit mit Gott. Man darf auf eine weitere Ausarbeitung dieser Aspekte gespannt sein, denn inhaltlich wird sicher noch das Eine oder Andere darüber publiziert werden.

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