Die Vorläufer Die ersten drei (Alt-) Katholikenkongresse waren internationale und ökumenisch ausgerichtete Tagungen, an denen vor allem die Katholiken teilnahmen, die aus Gewissensgründen nicht bereit waren, die vom Ersten Vatikanischen Konzil 1870 formulierten Dogmen von der Unfehlbarkeit und vor allem dem Jurisdiktionsprimat des Papstes anzuerkennen. Die weiteren Kongresse zwischen 1874 und der Gründung der Utrechter Union 1889 waren vornehmlich Tagungen der mittlerweile entstandenen altkatholischen Kirche Deutschlands. Sie dienten zu ihrer inneren Festigung und äusseren Ausbreitung. Das änderte sich mit der Gründung der Utrechter Union von 1889, mit der die von Rom unabhängigen katholischen Kirchen Westeuropas mit der Schaffung der Internationalen Altkatholischen Bischofskonferenz de facto zur altkatholischen Konfession wurden.
Von deutschen zu internationalen Kongressen Ein Jahr nach der Gründung der Utrechter Union im Jahre 1889, konstituierte sich der 10. Altkatholikenkongress 1890 in Köln als "Erster Internationaler Altkatholikenkongress" (IAKK). Der zweite IAKK von 1892 in Luzern arbeitete die gemeinsamen Prinzipien altkatholischer Kirchlichkeit mit einer Reihe von richtungsweisenden Thesen heraus. Ebenfalls wurde dort die Gründung einer gemeinsamen wissenschaftlichen Zeitschrift beschlossen, der "Revue Internationale de Théologie", seit 1911 "Internationale Kirchliche Zeitschrift". Ebenso wurde an den Kongressen versucht, vom gewonnenen gemeinsamen Boden aus - der alten, ungeteilten Kirche des 1. Jahrtausends - eine Annäherung an die befreundeten Kirchen, deren Vertreter an den Beratungen mehr und mehr aktiv teilnahmen, herbeizuführen. Die späteren Unionsverhandlungen mit den Anglikanern und den Orthodoxen gehören als Ergebnis mit dazu. Nach dem zweiten Weltkrieg haben die Kongresse im vermehrten Masse Fragen des Gemeindelebens aufgegriffen. Mit dem Kongress von 1990 in Genf erfolgte die Ausweitung der Thematik auf allgemeine soziale und ethische Fragen.
Grundsätzliches Die Altkatholikenkongresse sind freie Treffen ohne kirchenamtlichen Charakter. In den letzten Jahrzehnten traten neben ökumenische Themen auch pastorale und gesellschaftliche.
Übersicht über die Altkatholikenkongresse 1871-2014
1871 1. Katholikenkongress München 1872 2. Altkatholikenkongress Köln 1873 3. Altkatholikenkongress Konstanz 1874 4. Altkatholikenkongress Freiburg 1876 5. Altkatholikenkongress Breslau 1877 6. Altkatholikenkongress Mainz 1880 7. Altkatholikenkongress Baden-Baden 1884 8. Altkatholikenkongress Krefeld 1888 9. Altkatholikenkongress Heidelberg
1890 1. Internationaler Altkatholikenkongress (IAKK) Köln, Deutschland 1892 2. IAKK Luzern, Schweiz 1894 3. IAKK Rotterdam, Niederlande 1897 4. IAKK Wien, Österreich 1902 5. IAKK Bonn, Deutschland 1904 6. IAKK Olten, Schweiz 1907 7. IAKK Den Haag, Niederlande 1909 8. IAKK Wien, Österreich 1913 9. IAKK Köln, Deutschland 1925 10. IAKK Bern, Schweiz 1928 11. IAKK Utrecht, Niederlande 1931 12. IAKK Wien, Österreich 1934 13. IAKK Konstanz, Deutschland 1938 14. IAKK Zürich, Schweiz 1948 15. IAKK Hilversum, Niederlande 1953 16. IAKK München, Deutschland 1957 17. IAKK Rheinfelden, Schweiz 1961 18. IAKK Haarlem, Niederlande 1965 19. IAKK Wien, Österreich 1970 20. IAKK Bonn, Deutschland 1974 21. IAKK Luzern, Schweiz 1978 22. IAKK Noordwijkerhout, Niederlande 1982 23. IAKK Wien, Österreich 1986 24. IAKK Münster in Westfalen, Deutschland 1990 25. IAKK Genf, Schweiz 1994 26. IAKK Delft, Niederlande 1998 27. IAKK Schloss Seggau bei Graz, Österreich 2002 28. IAKK Prag, Tschechien 2006 29. IAKK Freiburg im Breisgau, Deutschland. 2010 30. IAKK in Zürich, Schweiz. 2014 31. IAAK in Utrecht, Niederlande.
2018 32. IAAK in Wien, Österreich |